Agaete

Obwohl Agaete die größte Stadt im Westen Gran Canarias ist, zählt sie immer noch zu den typischsten und ursprünglichsten Städten der Insel. Wunderschön gepflegte weiße Häuser mit kanarischen Holzbalkonen, romantische, zum Teil nur gepflasterte Gässchen, idyllische Plätze zum Ausruhen, und mitten drin die alles dominierende Kuppelkirche "Iglesia La Concepcion" aus dem 19. Jahrhundert am gleichnamigen Platz. Um diese herum stehen noch einige der so genannten Herrenhäuser, Zeugen einer großen und bedeutenden landwirtschaftlichen Vergangenheit.

Doch die meisten Besucher kommen des "Huerto de las Flores", des Blumengartens, wegen nach Agaete. Für Freunde seltener Pflanzen unverzichtbar, hat man doch ein kleines subtropisches Pflanzenparadies in einen von einheimischen Blumen und Gewächsen dominierten Garten integriert. "Huerto de las Flores" kostet keinen Eintritt und wurde in der Nähe der "Plaza Iglesia La Concepcion" angelegt.

Ein solch schönes Städtchen zieht natürlich auch Künstler aus aller Welt an. Zahlreiche Galerien der unterschiedlichsten Kunstrichtungen sind der Beweis. Von traditioneller kanarischer Kunst bis hin zu Künstlern der Moderne, in Agaete findet man alles. Und die schönsten Exponate kann man im "Centro Cultural de la Villa de Agaete", dem Kulturzentrum, in wechselnden Ausstellungen sehen.

Agaete und die Fiesta de la Ram

Urlauber, die Gran Canaria im Sommer besuchen möchten, sollten die erste Augustwoche einplanen und dann Agaete besuchen. Dann feiern die Bewohner die "Fiesta de la Rama", das "Palmwedel-Fest" - eines der ursprünglichsten und traditionellsten Feste auf der Insel. Der Ursprung dieses Festes geht zurück auf die alten Kanarios und deren Bräuche, zu denen auch die Regentänze gehörten. Durch das Schlagen von Palmwedeln, der Ramas, auf das Meer haben die Kanarios um Regen gebeten - für eine fruchtbare Ernte. In einer farbenprächtigen Prozession und mit Blumen geschmückten Karren tanzen die mit Palmwedeln fuchtelnden Bewohner die Berge hinab zum Meer bei Puerto de las Nieves. Hier findet dann der Tanz zu Ehren der Schneejungfrau statt, mit der Bitte um Regen und dadurch für eine gute Ernte.

Am Tag darauf wird in einer riesigen Prozession die Madonnenfigur der "Virgen de las Nieves" von der "Ermita" am Hafen von Puerto de las Nieves zur Kirche "Iglesia La Concepcion" nach Agaete getragen. Nach großem Zeremoniell und verschiedenen Feierlichkeiten wird die Figur wieder in die "Ermita" zurück gebracht.

Valle de Agaete

Und noch ein Highlight kann Agaete seinen Besuchern bieten: das "Valle de Agaete". Dieses von kanarischer Landwirtschaft geprägte Tal wird von vielen Gästen und Einheimischen als das schönste auf Gran Canaria bezeichnet. Am schönsten ist es im Frühling, wenn das Tal in herrlichem Grün leuchtet, die Vegetation ihren Winterschlaf beendet hat und die vielen, sehr gepflegten Gärten mit einem einzigartigen Blumenmeer protzen.

Und so ist das "Valle de Agaete" eine wunderbares Wandergebiet, wo man der kanarischen Natur am nächsten ist: nicht nur Opuntien und Agaven, Kiefern oder riesige Palmen begleiten den Wanderer. Er trifft auch auf Mango- und Avocadobäume und Papayas, auf Bananen-, Orangen- und Zitronenplantagen, auf Mandelbäume und sogar auf Kaffeepflanzen. Der schönste Wanderweg ist sicherlich der alte Pilgerpfad "Camino de la Romeria" der direkt in das spektakuläre Tamadaba-Massiv führt - mit immer wieder grandiosen Aussichten.